Outside Landschaftsarchitektur GmbH
Nachdem sich das Land Niederösterreich zur Sanierung des NÖ Sportzentrums – vormals Sportwelt NÖ – entschlossen hatte, wurde 2014 ein zweistufiger, EU-weiter Architektenwettbewerb ausgelobt. Ziel war es, ein städtebaulich und funktional überzeugendes Konzept zu entwickeln. Unser Büro in Zusammenarbeit mit Arch.Markus Bauer errechte dabei den 2. Platz.
Architektonisches Konzept
Die bestehende Erschließungsstruktur hatte mit der Erweiterung der Sportanlagen ihre Funktionalität verloren. Das neue Konzept ordnet die Wegeführung über eine „Fuge“ zwischen Verwaltung und Wohnheim neu. Integriert ist eine großzügige Treppenanlage, die als „Promenade“ eine durchgehende Erschließungsachse bildet und den ursprünglichen Entwurf sinnvoll fortführt.
Am Schnittpunkt der Haupterschließungen entsteht unter einem prägnanten Dachelement ein zentraler Knotenpunkt mit Foyer. Das Dach fungiert nicht nur als architektonische Klammer, sondern auch als Orientierungshilfe für Besucher. Transparente Fassadenbereiche im Zugang verstärken die Offenheit, schaffen Blickbeziehungen und erleichtern die Orientierung. Der Eingriff in den Bestand bleibt bewusst gering, Volumen und Struktur werden lediglich geometrisch vereinfacht und neu geordnet.
Funktionale Organisation
Das neu geschaffene Foyer bildet zusammen mit der Verwaltung das organisatorische Herzstück. Von hier aus sind Café, Wohnheim, Sporthalle, Sportsbar und Seminarräume direkt erreichbar. Durch die vertikale Organisation im zentralen Erschließungsbereich gelingt es, Besucher- und Sportlerströme klar zu trennen.
Gleichzeitig erlauben die nebeneinander angeordneten Seminarflächen flexible Nutzungsszenarien für größere Veranstaltungen. Der Gastrobereich wird um großzügige Außenflächen auf beiden Ebenen ergänzt, während Café und Sportsbar direkte Blickbeziehungen zu den Innen- und Außen-Sportbereichen ermöglichen.
Thermische Sanierung
Ein besonderer Fokus lag auf der thermischen Sanierung. Ziel war die Reduktion von solaren Einträgen bei gleichzeitiger Verbesserung der Energiekennzahl. Die Fassadenstruktur aus hochgedämmten Paneelen und Glasflächen greift die Logik der Bestandsfassade auf und erzeugt ein homogenes Erscheinungsbild. Für Wohnräume und Gemeinschaftsbereiche wurde eine zweite Fassadenebene mit integriertem Sonnenschutz entwickelt, die selbst bei hoher Windlast zuverlässig funktioniert. Transparente Parapetbereiche sichern den visuellen Bezug zu Sportflächen und Landschaft. Jedes Zimmer erhält ein „Schaufenster“ mit Blick auf Spielfelder und Umgebung. Durch die kompaktere Gebäudehülle, insbesondere durch den Einbau des Gastronomiebereichs im Zwischengeschoss, konnte die energetische Qualität des Wohnheims nochmals gesteigert werden.
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