Walter Oberbramberger
Petz zt-gmbh
Engelmann Energiesysteme GmbH
Das 1909 errichtete Wohn- und Geschäftshaus in der Wiener Innenstadt, das zwischen dem Albertina Museum und dem Neuem Markt liegt, ist seit dem Jahre 2006 das Zuhause der Tiroler Landesbank Hypo Tirol. Die Wiener Geschäftsstelle ist jedoch keine gewöhnliche Bank. Sie betreut im Bereich des Private Bankings hauptsächlich Firmenkunden aus der Immobilienbranche. Eine Bank, die nach dem Umbau von Atelier Fröhlich neu interpretiert wurde.
Während das Erdgeschoss als durchlässiges Entrée die vorbei spazierenden Fußgänger in den Innenraum blicken lässt, lädt die zentral platzierte, sechs Meter lange Terrazzo-Theke mit Barista-Charakter die Kunden zum Verweilen und Kommunizieren ein.
Das 1. Obergeschoss, welches das Großraumbüro beheimatet, eröffnet den strukturierten, jedoch auch flexiblen Übergang zum 2. Obergeschoss, die Ebene der Besprechungsräumlichkeiten. Mit dieser Konstellation wird ein gleichmäßiger Übergang und eine Brücke vom offenen Entrée bis zum diskreten großen Besprechungsraum geschaffen.
Das Angebot der Bank ist auf eine maximale Nutzungsvielfalt ausgelegt. Ermöglicht wurden daher unterschiedlichste Besprechungs- und Kundenbetreuungskonstellationen in großen oder kleinen Gruppen sowie geschlossenen als auch offenen Raumsituationen. So wurden auf einer Grundfläche von insgesamt ca. 1.100 m2 23 Arbeitsplätze geschaffen, die sowohl für kurzzeitiges als auch für ganztägiges Arbeiten verwendet werden können. Die starre Struktur des Altbestandes wurde abgebrochen, Decken wurden geöffnet und Wände entfernt. Eine neue Stahltreppe als offenes Bindeglied bildet gleichzeitig Raum für Vernissagen und Veranstaltungen.
Bei der Materialauswahl haben wir großen Wert auf Wiener Tradition und Tiroler Ursprung gesetzt. Dabei wurden Terrazzo Aglo, natürliche Schurwolle, sowie ein gebeiztes Eichenholz als prägende Elemente verwendet.
Der große Besprechungsraum im 2. Obergeschoß dient gleichzeitig als Veranstaltungsbereich. Dieser wurde mit einer Bar und durch Vergrößerung des Bestands mit einer großzügigen Terrasse erweitert. Über das Dach der Kapuzinergruft öffnet sich der Blick zum neu sanierten Neuen Markt und schafft dadurch eine neue Verbindung zwischen Innen- und Außenraum.
Durchlässige Räume schaffen Transparenz und laden dazu ein, sich zu begegnen und zu vernetzen, während hochwertige Schallmaßnahmen und flexible Raumsysteme eine bestmögliche Diskretion zwischen Kunden und Finanzdienstleister ermöglichen. Diese diskrete Transparenz ist das aufbauende Konzept der Bankfiliale.
Für ein hohes Maß an Komfort sorgen maßgeschneiderte Lösungen im Innenausbau. Die Mittelmauer sowie Teile der Trennwände wurden mit Eichenlamellen belegt und mit schallabsorbierendem Filz beschichtet, der als akustisch wirksamer Raumfilter die offenen Raumstrukturen leben lässt.
In Kooperation mit dem Grafikbüro „And Then Jupiter“ wurde auch in den kleinen Details auf hohe Qualität gesetzt. Eine vergoldete 360-Grad-Kontur der Tiroler Bergkette aus Sicht der Hypo Tirol Zentrale in Innsbruck bildet einen stilistischen Rundblick und schafft eine dezente Brücke zwischen Innsbruck und Wien. Die individuell gestaltetet Signaletik bringen Interieur und die Geisteshaltung der Bank als Konzept noch näher zueinander.
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